Wie Accenture am Freitag der vergangenen Woche mitteilte, habe man die amerikanische Einheit von “Accenture Strategy” per Akquisition weiter gestärkt. Der Deal mit der Strategieberatungsboutique Axia Limited, sei bereits unter Dach und Fach – die Homepage des gekauften Unternehmens ziert bereits das schwarz-rote Accenture-Strategy-Logo. Kommerzielle Details der Akquisition wurden nicht bekannt.

Welche Kompetenzen kauft Accenture ein? Axia, im Jahr 1999 in Boston gegründet, ist darauf spezialisiert, Wachstumsstrategien zu entwickeln und Profitabilität zu steigern. Laut Homepage befinden sich derzeit elf Partner und Principals im Führungskreis des Unternehmens. Fachlich reicht das Portfolio des Teams um Bill Theofilou, CEO und Axia-Gründer, von Wachstumsthemen, Go-to-Market-Strategien über Operational Excellence und Performance Management bis hin zu M&A-Strategien. Bisher lag der Großteil der Kundenbeziehungen in den Bereichen Life Sciences, Healthcare und Consumer Goods, mit Accenture Strategy soll diese Expertise jedoch in weitere Industriesegmente diversifiziert werden.
Wie der Group Chief Executive von Accenture Strategy, Mark Knickrehm, feststellt: “Accenture Strategy is enjoying strong momentum and the acquisition of Axia expands our presence in the strategy consulting market. The combination of Axia’s capabilities in improving competitiveness and the strengths of Accenture Strategy in enterprise-wide transformation will reinforce our relevance to clients and allow us to seize a greater share of that growing market”.
Trotz dieser Verstärkung des Strategy-Bereichs bleibt abzuwarten, inwiefern bei Accenture das Ungleichgewicht zwischen den hochvolumigen IT-Projekten und den kleinen, feinen Strategieberatungsprojekten zu spürbaren Dissonanzen und in Konsequenz zu höherer Fluktuation führen wird. Aus der Perspektive des einen oder anderen Accenture-Strategieberaters ist es durchaus unbefriedigend, nicht die gleiche Wertschätzung und gegebenenfalls auch nicht die gleichen Karriereperspektiven zu erhalten wie die Kollegen aus den IT- und Outsourcing-Einheiten. Denn insbesondere in den letztgenannten Bereichen werden die großen Projektbudgets generiert, was in einem börsennotierten Unternehmen wie Accenture von größter Relevanz ist. Oder wird Accenture durch einen big deal, die Akquisition eines international führenden Strategieberatungshauses wie A.T. Kearney oder Roland Berger, in der Zukunft doch dafür sorgen, dass dem Strategy-Bereich ausreichende Würdigung zuteil wird?