BDU-Geschäftsklima: Stimmung im Consulting-Markt stabil und besser als in deutscher Gesamtwirtschaft

Der jüngste Geschäftsklimaindex des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberatungen (BDU) lässt eine konjunkturelle Seitwärtsbewegung der Branche erkennen. Die Stimmung bei mittelständischen Beratungen fällt aktuell am besten aus. Kleinstberatungen blicken sorgenvoll in die Zukunft.

© Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen (BDU)

BDU-Präsident Ralf Strehlau: „Die Stimmung unserer Branche ist gut, insbesondere in den mittelständischen Unternehmen. Doch der Ausblick ist aktuell unklar. Wir sehen aber moderat positive Zeichen und rechnen deshalb damit insgesamt mit einer positiven Entwicklung.“

Stimmung im Consulting-Mittelstand momentan am besten

Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 1 und 10 Millionen Euro erreichen einen Indexwert von 99 (Q2/2023: 99,9). 46% von ihnen sind zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage, 39% haben den Plan übertroffen. Ein Drittel (33%) von ihnen geht von einer positiveren Entwicklung in den kommenden sechs Monaten aus, die Hälfte (51%) rechnet mit einer konstanten Entwicklung. Noch positiver äußern sich Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 10 und 50 Mio. € Umsatz/Jahr, die einen Indexwert von 98 erzielen (Q2/2023: 95,1). 43% von ihnen sind zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage, 39% haben den Plan übertroffen. 28% erwarten eine positivere Entwicklung in den kommenden sechs Monaten, fast zwei Drittel (63%) prognostizieren eine konstante Entwicklung.

Strategieberatungen mit Aufwind, HR spürt Einsparungen

Consultingunternehmen mit dem Schwerpunkt Strategieberatung blicken deutlich optimistischer in die Zukunft als zuletzt: Sie verzeichnen mit 94 Punkten und einem Anstieg von 2,8 Punkten die positivste Entwicklung. Ähnlich positiv ist das Stimmungsbild in den Sanierungs- und Insolvenzberatungen. Mit 106 Punkten ist der Indexwert hier etwas höher als zuletzt (Q2/2023: 105,6). HR-Beratungen hingegen verzeichnen einen deutlichen Rückgang um 4,5 auf 94 Punkte (Q2/2023: 98,5). Das könnte ein Anzeichen dafür sein, dass aktuell Personalentwicklungs-Maßnahmen auf Eis gelegt werden. Positive Signale erhält die Beratungsbranche auch durch eine erhöhte Nachfrage aus dem öffentlichen Sektor. 46% der Befragten bewerten die Nachfrage aus diesem Bereich aktuell positiv (Q2/2023: 36%).

Ausblick bereitet Sorgen

Insgesamt geht die gesamtwirtschaftliche Entwicklung auch an der Consulting-Wirtschaft nicht spurlos vorüber. Der Indexwert für große Beratungsfirmen, deren Umsatz 50 Mio. Euro übersteigt, sinkt um 1,5 Punkte auf 96 (Q2/2023: 97,5). Sie spüren vermehrt die Zurückhaltung ihrer Kunden bei der Beauftragung neuer Großprojekte. Noch schlechter fällt die Einschätzung kleiner Beratungen und Einzelunternehmer aus, deren Umsatz unter 250 TEUR liegt. Ihr Indexwert fällt um 7,6 Punkte auf 87 (Q2/2023: 94,6). Kleine Beratungen haben oft nur wenige Kunden und sind umso stärker von Einsparungen oder Kürzungen auf deren Seite betroffen.

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