Big Data und Data Analytics sind die großen buzz words dieser Zeit. Die Tatsache, dass man immer effizienter immer größere Datenmengen analysieren und mit den Resultaten immer zutreffendere Vorhersagen machen kann, wirbelt bereits heute bestehende Geschäftsmodelle nachhaltig durcheinander. Dieser Umstand bleibt auch bei den Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen nicht unreflektiert: Zum einen sind die Themen Digital Tranformation, Big Data und Data Analytics zu gewichtigen Servicebausteinen für die Kundenberatung aufgebaut worden – Tendenz weiterhin massiv steigend. Viele der großen Beratungshäuser haben zudem eigene Digital-Töchter oder Joint Ventures gegründet, um bei diesen Themen aktiv voran zu gehen.
In einem bemerkenswerten Artikel spricht nun ein hochrangiger KPMG-Manager von einer weiteren Konsequenz, die eine enorme Sprengkraft für die gesamte Prüfungs- und Beratungsindustrie haben wird: Iain Moffatt, Teil des Executive-Teams von KPMG UK und Head of Markets, stellt offen die Frage, ob man sich in Zukunft nicht stärker mit neuen Playern und nicht mehr nur mit den Wettbewerbern der eigenen Zunft – wie PwC, EY oder Deloitte – beschäftigen müsse:

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“When we talked about [our mid market business], we considered our competition. Obviously, we thought about firms like PwC and EY. But then we paused and asked ourselves, is that really our competition? […] In the next five years, are big accountancy firms going to be our competition, or is it actually going to be Google, or Amazon, or somebody else? […] Today, our profession is all about data. The more data you have, the more powerful you are. With big data you can create more-effective KPIs, better benchmarking, and more accurate insights. That’s the secret. That’s what the future holds. […] Fundamentally [Google is] a data organisation. That’s what it sells. And what’s stopping Google becoming a provider of advice based on data analysis in the future? The only thing stopping it is that it doesn’t currently have a recognised or trusted brand in that field.”
Umso interessanter wird es sein, die Aktivitäten der Big-4-Wirtschaftsprüfer und der Beratungshäuser in diesem Kontext zu beobachten. Wie können die Serviceunternehmen entlang der rasanten technischen Entwicklungen Schritt halten mit Innovatoren wie Google, Amazon oder Facebook, die in ihren Kernmarkt eindringen? Wird man in der Lage sein, das eigene Geschäftsmodell massiv zu erneuern? Wird man alte Zöpfe, die nicht mehr profitabel oder zeitgemäß sind, abschneiden? Was bedeutet dies für die Mitarbeiter der Prüfungs- und Beratungsfirmen? Dass die Marktteilnehmer diese Fragen sehr genau vor Augen haben, verdeutlicht folgendes Statement von Iain Moffatt: “If you’re a new company, are you bothered about whether you deal with KPMG, Google, ABC, or XYZ? No, you care about what that company can do for you.”