CSC kurz vor dem Verkauf an Capgemini?

Die Computer Sciences Corporation, besser bekannt unter dem Markennamen CSC, scheint kurz vor einem Verkauf zu stehen. Das amerikanische IT-Unternehmen mit einem Umsatz von rund $ 16 Milliarden und etwa 79.000 Mitarbeitern kommt offenbar nicht aus eigenen Kräften wieder auf die Beine: Wie Reuters exklusiv mitteilte, habe man aus wohl informierten Kreisen erfahren, dass CSC bereits fortgeschrittene Gespräche mit dem direkten Konkurrenten Capgemini (mit einem Umsatz von € 10 Milliarden und 130.000 Mitarbeitern) sowie der Private-Equity-Firma Carlyle Group geführt habe. Da die amerikanische Regierung einer der größten Kunden von CSC ist, kann das Unternehmen nicht an einen alleinigen Käufer jenseits der USA veräußert werden. Aus diesem Grund trete die französische Capgemini-Gruppe im Verbund mit der Carlyle Group bei den Deal-Verhandlungen an.

Diffizile Situation, Ausgang offen

In den ersten 9 Monaten des aktuellen Fiskaljahrs hat CSC einen Umsatzrückgang von 4,2% zu verzeichnen, auch ein neuerlich aufgesetztes Kostensenkungsprogramm kann den Abwärtstrend nicht stoppen. Bereits mehrfach stand CSC zudem in den vergangenen 10 Jahren im Mittelpunkt von Übernahmegerüchten. Ob die Gespräche mit Capgemini und Carlyle nun letztlich zu einem Verkauf führen werden, sei derzeit aber noch vollkommen offen. So seien die Ende des letzten Jahres gestarteten Verhandlungen zunächst auf Eis gelegt worden. Dass CSC jedoch aktiv an einen Buyout denkt, zeigt die Information von Reuters, wonach die Royal Bank of Canada durch CSC beauftragt wurde, um nach strategischen Optionen Ausschau zu halten.

Wie geht es nun weiter? Kann das Unternehmen doch noch durch ein selbst auferlegtes Fitness-Programm gesund geschrumpft und zu neuer Stärke geführt werden? Bei einem Verkauf ist das Risiko gegeben, dass das Unternehmen in einzelne Stücke filetiert wird und unrentable Unternehmensteile abgestoßen werden. Eines zeigt diese Meldung jedoch ganz klar: Der IT-Service-Markt ist zunehmend hart umkämpft und Wachstum in diesem Umfeld längst kein Selbstverständnis mehr. Unternehmen müssen eine gute Strategie und eine leistungsfähige Organisation besitzen, um der Kommodifizierung von IT-Dienstleistungen einen Mehrwert für den Kunden entgegenzusetzen.

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